Montag, 28. Mai 2012

Gänseblümchenwiese

Meine Silhouette löst sich vom Horizont. Dort bleibt ein weißer Umriss zu sehen. Auf meiner Haut klebt orange-rosa Himmelblut. Tautropfen wippen in meinem Haar, während ich über den Regenbogen laufe. Ich sehe mich nicht. Die Milchstraße ist mein Nachbar, Bienen leuchten mir den Weg dorthin. Mein Nachbar weiß aber auch nicht, wo ich bin. Die Schokokekse rinnen vorbei, selbst vierblättriger Klee vermag sie nicht aufzuhalten. Ich weiß jetzt, wo ich bin. Siehst du mich auch? Weil Rosen meine Sehnsucht wecken, muss ich träumen. Den weißen Umriss am Horizont gibt es nicht. Ich spreche zu viel Juni, vergib mir, ich log. An den Wänden hüpfen Regenbogenfetzen und leichte Tücher verhüllen diese. Du findest mich einfach nicht? Kein weißer Fleck zeugt mehr von meiner Existenz. Dann begreifst du, dass ich überall bin und es dich gar nicht gibt. Wie gesagt: Zuckerwatte füllt die abstrakten Gebilde meines Kopfes. Mein Diamantkäfig wartet auf mich, ich muss wohl die Morgenröte hassen lernen.

[S♥]

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