Sonntag, 1. Juli 2012

Gespräch mit dir - also doch Monolog

Stehest du neben mir, würde ich dich anlächeln und dabei meine Tränen wegwischen. Ich würde dich in den Arm nehmen und gepeinigt deinen Duft wiedererkennen; würde gewaltsam Erinnerungen unterdrücken und dir sagen, wie schön es sei dich wiederzusehen. Dabei würde ich das schmerzliche Bewusstsein, dir nichts mehr zu bedeuten, unterdrücken. Und ich möchte dir so viel sagen, was du nicht verstehen würdest. Oh, wie sehr wünsche ich, du verstehest. Oder du müsstest nicht einmal verstehen, du solltest nur sehen und fühlen, was ich fühle.
Wieso muss ich alleine durch den Regen wandern? Wieso bin ich gezwungen meine Gefühle in Worte zu fassen, um dich verstehend, fühlend oder doch nur sehend zu machen? Wieso ist es mir nicht erlaubt dich an der Hand zu nehmen und über die orangegetauchten Felder zu laufen? Wenn ich träume sehe ich zwei Gestalten. Die eine erzählt und die andere saugt verzaubert diese neue Welt der Erzählungen in sich auf. Könnte ich dich einmal so fesseln, dir einmal die Regenbogenfetzten an sterilen Schulwänden und die rosa Bänder am Horizont zeigen. Könnte ich dir mit verwirrenden Worten erklären, würdest du unverwirrt verstehen. Sehest du mich einmal so, wie ich dich sehend machen möchte. Würdest du einmal noch den Willen finden mit mir zu sprechen. Und die Geduld haben mir zu lauschen.
Ich weiß nicht, wie lange ich noch lügen muss bis der Schmerz tatsächlich gegangen ist. Sehr lange, denke ich.
Weißt du, nicht die Tatsache des Ungeliebtsein, quält mich so. Du hattest vermutlich recht. Du würdest meine Worte nie entwirren können und ihnen nie den Sinn entnehmen. Langsam wird mir klar, dass ich mich irrte. Wie konnte ich nur glauben, wie konnte ich nur so sehr hoffen?
Man darf aber nicht verlangen verstanden zu werden, wenn man ist wie ich. Solche Menschen besitzen kein Recht darauf. Wir werden uns auf ewig in unsere Künste flüchten, um Realität nichtig zu machen und Antworten zu suchen, deren Fragen nicht einmal gestellt sind. Manchmal wünsche ich mir, jemand würde das hier lesen und mich endlich sehen und lauschen wollen. Ja, ich weiß es ist eine lächerliche Utopie, weil sie nie, nie die Fähigkeit dazu besitzen würden. Für eine Zeit dachte ich, ich wär nicht allein, du wärst der erste gewesen, den ich herumführen könnte. Nun weiß ich, es war ein Irrtum, verzeih mir bitte.
Wie sehr, wie sehr wünscht ich jemand würde lesen, für einen Moment inne halten und begreifen, was meine Worte ihm sagen möchten.

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