Samstag, 31. März 2012

Leben Schriftsteller oder schreiben sie nur?

Vor etwa zwei Wochen brachte mir mein Deutschleher einen Bericht aus der "Bild der Zeit" mit. Darin waren mehr oder weniger bekannten Schriftstellern Fragen zum Schreiben und ihr Leben gestellt worden.
Daraufhin stellte auch ich mir diese Fragen:



Stört das Leben Sie beim Schreiben?

Wenn ich schreibe verarbeite ich das Leben, erträume es mir, oder suche Antworten. Ohne Leben, wären meine Geschichten leer. Ich denke, sie klängen hohl, weil es ja nichts mehr gebe, was sie fülle, wenn sie bloße Fantasiegebilde wären. Es ist weit einfacher Gefühle nicht bei den Haaren herbeizuziehen, sondern sie einfach wiederzugeben. Weiteres gibt das Leben ja den Anstoß zum Schreiben. Meist kommen mir Ideen in den unpassendsten Momenten, gerade dann, wenn ich mitten am Leben bin. Aber wenn ich das Bedürfnis verspüre zu schreiben und ich etwas dringend erledigen muss, stört das ungemein.


Stört das Schreiben Sie beim Leben?

Es ist anstrengend Gedanken über Figuren oder den Verlauf von Geschichten mit sich herumzutragen. Wenn ich mehrere Stunden schreibe, kreist die Handlung oft noch immer in meinem Kopf, ich beginne ganz unbewusst Sätze zu formulieren, um sie dann wieder niederzuschreiben. Da fällt es schwer, sich voll und ganz auf das Leben zu konzentrieren. Andererseits habe ich gelernt Situationen schneller und besser zu beurteilen, erfasse und erkenne Dinge genauer. Es bereichert mein Leben sehr.
 




Wie ich sehen fast alle Autoren das Schreiben nicht als Störfaktor beim Leben und auch das Leben stört sie kaum beim Schreiben.
Ich denke, dass ein Leben ohne den Drang zu verspüren sich schriftlich ausdrücken zu müssen, um einiges leichter ist. Schriftsteller haben meiner Meinung nach aber gar keine Wahl, denn ohne das Schreiben wäre ihr Leben nicht erfüllt.
Wenn ich schreibe, höre ich auf zu leben. Ich vergesse die Zeit, meinen Gemütszustand und alles was dem Schreiben abträglich sein könnte. Es gibt mir Sinn und stärkt mich. Die Frage, ob sich Leben und Schreiben gegenseitig im Weg stehen, ist also absolut irrelevant, denn ich brauche beides um exestieren zu können.

Mittwoch, 21. März 2012

Der Klippe entgegen

i her des Meer toben
gspia den Wind aufbrausn
afoch flüchten vor oim
es hod ned funktioniert
weist mi verfoigst

du rennst vorbei
nimmst mi nimma wao
oba der Obgrund is do
i wü noch dir greifen
meine Händ fossn nur Wind

i siag wist rennst
wist rennst da Klippe entgegn
du wiast glei foin
oba i kann die ned hoidn
kanns nimma duan
wei du rennst
du rennst so schnö
afoch da Klippe entgegen

du hörst mi ned schrein
du siagst mi ned rean
i hab da so vü gem
glaubt i kann di hoidn
oba mei Kraft is gschwundn

i steh do ohne di
wei du bist scho gfoin
i woit di hoidn
des Gwicht woa zschwa
habs afoch nimma trogn

i siag wist rennst
wist rennst da Klippe entgegn
du wiast glei foin
oba i kann die ned hoidn
kanns nimma duan
wei du rennst
du rennst so schnö
afoch da Klippe entgegen

mei Kopf übam Fels
siag wie de Wön zamschlogen
wiest im Wossa vaschwindst
i loss mi jetzt foin
i spring da noch

nur du wiast mi ned hoidn
weil is a ned gschofft hob
uns ziagts beide noch untn
wir treiben von dadKüste
und imma weida ausanand

i siag wie ma rennan
wie ma rennan da Klippe entgegn
wir wean glei foin
oba i kann uns ned hoidn
kanns nimma duan
wei wir rennan
wir rennan so schnö
afoch da Klippe entgegen

Montag, 19. März 2012

Perfekt - Unperfekt

Perfekt - ein äußerst seltsames Wort

Eine Freundin hat mich heute darauf aufmerksam gemacht, denn sie hat an ihr Handgelenk "perfekt - unperfekt" geschrieben. Ihre Erklärung dafür: Jedes Ding auch wenn es noch so perfekt zu sein scheint, ist in Wirklichkeit absolut unperfekt. Genau die Menschen, welche perfekt zu sein scheinen, haben meistens die größten Defizite. Das macht die Welt gerechter, daran erinnern mich die beiden Worte.

Für sie bedeutet perfekt gleich unperfekt. Nun ich stimme ihr zu, dass es keinen perfekten Menschen gibt. Dies ist eine Tatsache, denn ein perfekter Mensch hätte nie jemanden verletzt, alle Kriege zu stoppen gewusst und die Millionen Hungernde zu sättigen. Haben wir Kriege, haben wir Hungernde? Wie einfach ist es zu beweisen, dass der perfekte Mensch nicht existiert.

 Definition:
per|fe.kt <Adj.> [lat. perfectus, adj. 2. Part. von: perficere = vollenden, zu: per- (per) u. facere = machen]: so beschaffen, dass nicht das Geringste daran auszusetzen ist; hervorragend;

Professor Stefan H. E. Kaufmann, Direktor am Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie, Berlin verneinte das Vorhandensein eines perfekten Menschen:
"Was ist der perfekte Mensch...?" Der Begriff "perfekt" heißt ja ohne Makel, ohne Fehler zu sein. Die Menschheit trägt den Fluch der Fehlbarkeit auf seinen Schultern, und ist verdammt, mit ihr zu leben. Deswegen gibt es für mich auch keinen "Perfekten Menschen", weil dieser nur ein idealisiert angestrebtes Symbol dieser Gesellschaft darstellt... und das seit Anbeginn der Menschheit. Gesetzt den Fall, es würde diese Art Mensch geben, wo bleibt da die Individualität, die Abwechslung und Neugier. Wenn jemand vollkommen wäre, müsste er alle nur erdenklichen Eigenschaften in sich bergen und vereinen, und aufgrund dieser in sich kämpfenden Gegensätze und Gegenpole nicht existent sein, weil sie sich aufheben, wobei wir wieder am Anfang wären...=> es gibt keinen perfekten Menschen !!!"

 (Quelle:http://www.nostars.de/seminarkurs/index.php?site=kapitel2)

Den perfekten Menschen gibt es also nicht.
Das Wort "Perfekt" kann meiner Meinung nach nur subjektiv betrachtet werden. Auch wenn sich eine Mehrheit über ein Ideal einig ist, kann dies von einer anderen Gruppe absolut anders wahrgenommen werden. Objektiv betrachtet gibt es also keine objektive Perfektion.

Wie wir in Kapitel 4 beschreiben, ist für viele Genforscher die Frage nach "perfekt" leicht beantwortet: Perfekt würde ein Mensch dann, wenn die DNA fehlerfrei wäre. Dies hätte aber zur Folge, dass alle Menschen sich von Geburt an ähneln bzw. wenn auch die Erziehung und die Umweltfaktoren für alle Beteiligten gleich wären, würde es keine Unterschieden unter den Menschen mehr geben.
Wenn der Mensch also seine technischen Mittel immer voll ausreizt, dann wird die Zukunft aus einer Welt gleicher Menschen bestehen. Doch impliziert diese Gleichheit auch Perfektion? Wo bleibt die Individualität? Ist sie nicht auch ein Bestandteil eines perfekten Systems? Wenn alles perfekt ist, wo bleibt dann die Suche nach dem Perfekten?

(Quelle:http://www.nostars.de/seminarkurs/index.php?site=kapitel2)

 
Ich habe in den letzten Stunden viel über dieses seltsame Wort nachgedacht und erinnerte mich plötzlich an jenen Tag, ich denke es war Dezember, als mein Deutschlehrer über das Nichtssagen des Wortes perfekt" sprach. Denn dieses Wort hätte eine so vielsagende Bedeutung, dass dies nichts mehr aussage. Er fragte mich nach meiner Meinung und ich, hochgeschreckt aus meiner geistigen Versunkenheit, stammelte, ich würde das besagte Wort nicht verwenden. Mit Zufriedenheit setzte er seinen Unterricht fort, während ich erst über das Gesagte nachzudenken begann. Zu Hause durchsuchte ich meine Texte und ersetzte wenn nötig diese sieben Buchstaben. Das war jener Tag an dem mein Wortschatz ein nichts- und doch so viel bedeutendes Wort verlor.

So viel zu dem Wort "perfekt", Jojo :)


vergessene protagonisten

ich werde nun jenes buch schließen jenes buch dessen kapitel ich immer und immer wieder durchlas über dessen zeilen ich mir immer und immer wieder den kopf zerbrach dessen seiten immer und immer wieder von meinen tränen genässt wurden ich werde es schließen und es in das regal mit den vielen anderen büchern meiner erinnerung stellen vielleicht eines tages vielleicht dann kann ich es wieder hervorholen kann mit den hauptfiguren lachen weinen und wüten und vielleicht habe ich dann schon vergessen dass ich dass wir ich und du dass wir beide einmal die protagonisten waren

Sonntag, 18. März 2012

wir

wir gefielen
wir vergasen einander
wir verliebten
wir hielten fest
wir gaben aber nicht genug

wir redeten
wir sprachen
wir artikulierten
wir gebrauchten worte
wir verstanden aber nicht genug

wir waren einig
wir sprachen mit augen
wir wuchsen
wir liebten
wir achteten aber nicht genug

wir verletzten
wir stritten
wir missverstanden uns
wir verachten nun
wir geben auf

ohne zu kämpfen

Sonntag, 11. März 2012

Innerliche Zwiste

In meinem Leben geht es gerade ziemlich drunter und drüber :/
Der einzige Gedanke der mich beruhigt ist, dass alles Sinn macht, auch wenn wir kurzsichtigen Menschen diesen Sinn vielleicht noch nicht verstehen :)


Hier ist ein Gedicht das ich letzten Sommer verfasst habe. Sicherlich nicht eines meiner besten, aber ich denke meine Verwirrung ist darin ziemlich gut zum Ausdruck gekommen ^^


Innerliche Zwiste

Goldenes Haar bewegt vom sanften Atem des Himmels
Dunkelheit verschlingt das Licht
Der Weg – wohin führt er mich?
Sie tanzen! Oh Wind deine Melodie!
Meine Stimme erstickt vom Laut der Lügen
Reizvolles Unbekannte oder bedingungslose Sicherheit?
Wie süß schmecken seine Lippen
Gedanken an Neues reißen mich zu Torheiten hin
Lieblicher Duft der Freiheit? Fluch des weinenden Auges?
Wie glücklich meine Seele in ihm Unterschlupf zu finden
Schatten des Gewissens, wollt ihr mich ertränken?
Oh Herz wohin schickst du mich?
Ich sehne mich nach seinen Augen
Fluten des Erkennens schlagen über meinem Kopf zusammen
Wer bin ich? Was will ich?
Sein Lachen, Seine Arme, die mich halten
Rauben mir den Atem
Soll ich umkehren?
Dem, dem ich eine Elfe war,
Nackte Haut auf Scherben
Darf ich das?
Vergas ich meine Liebe zu schenken
Verwirrung vertreibt meine Gedanken
Ohne mich selbst gefunden zu haben?

Freitag, 2. März 2012

Deine Augen

Deine Augen fangen die Sonne auf
Deine Hände streifen die Winde meiner Haare
Deine Lippen küssen meine Sehnsucht
Deine Arme umschließen mein Herz

Ich tanze deine Gedanken
Ich wiege in deinem Schoss
Ich schenke dir meiner Brust Inhalt
Ich spalte meine Seele entzwei

Es träumt sich in deinem Duft
Es qäult sich wegzudrehen
Es erquickt deine Wärme
Es bluten böse Worte

Und weiß ich deine Gefühle
Und glaub ich deine Worte
Und denk ich meine Zweifel
Und strafe ich meine Angst

Wenn du meine Sorge verstehest
Wenn du meine Tränen sähest
Wenn du meine Gefühle erahnest
Wenn du meine Liebe wüsstest