Meine Silhouette löst sich vom Horizont. Dort bleibt ein weißer Umriss
zu sehen. Auf meiner Haut klebt orange-rosa Himmelblut. Tautropfen
wippen in meinem Haar, während ich über den Regenbogen laufe. Ich sehe
mich nicht. Die Milchstraße ist mein Nachbar, Bienen leuchten mir den
Weg dorthin. Mein Nachbar weiß aber auch nicht, wo ich bin. Die
Schokokekse rinnen vorbei, selbst vierblättriger Klee vermag
sie nicht aufzuhalten. Ich weiß jetzt, wo ich bin. Siehst du mich auch?
Weil Rosen meine Sehnsucht wecken, muss ich träumen. Den weißen Umriss
am Horizont gibt es nicht. Ich spreche zu viel Juni, vergib mir, ich
log. An den Wänden hüpfen Regenbogenfetzen und leichte Tücher verhüllen
diese. Du findest mich einfach nicht? Kein weißer Fleck zeugt mehr von
meiner Existenz. Dann begreifst du, dass ich überall bin und es dich gar
nicht gibt. Wie gesagt: Zuckerwatte füllt die abstrakten Gebilde meines
Kopfes. Mein Diamantkäfig wartet auf mich, ich muss wohl die Morgenröte
hassen lernen.
[S♥]
[S♥]