Montag, 28. Mai 2012

Gänseblümchenwiese

Meine Silhouette löst sich vom Horizont. Dort bleibt ein weißer Umriss zu sehen. Auf meiner Haut klebt orange-rosa Himmelblut. Tautropfen wippen in meinem Haar, während ich über den Regenbogen laufe. Ich sehe mich nicht. Die Milchstraße ist mein Nachbar, Bienen leuchten mir den Weg dorthin. Mein Nachbar weiß aber auch nicht, wo ich bin. Die Schokokekse rinnen vorbei, selbst vierblättriger Klee vermag sie nicht aufzuhalten. Ich weiß jetzt, wo ich bin. Siehst du mich auch? Weil Rosen meine Sehnsucht wecken, muss ich träumen. Den weißen Umriss am Horizont gibt es nicht. Ich spreche zu viel Juni, vergib mir, ich log. An den Wänden hüpfen Regenbogenfetzen und leichte Tücher verhüllen diese. Du findest mich einfach nicht? Kein weißer Fleck zeugt mehr von meiner Existenz. Dann begreifst du, dass ich überall bin und es dich gar nicht gibt. Wie gesagt: Zuckerwatte füllt die abstrakten Gebilde meines Kopfes. Mein Diamantkäfig wartet auf mich, ich muss wohl die Morgenröte hassen lernen.

[S♥]

Donnerstag, 17. Mai 2012

Wenn ich lächle


Wenn ich lächle weißt du
Was ich fühle
Wenn ich lächle denkst du
Zu wissen
Wenn ich lächle meinst du
Ich bin glücklich
Wenn ich lächle freust du
Dich dann
Wenn ich lächle machst du
Dir keine Sorgen
Wenn ich lächle spürst du
Die Falschheit
Mit der ich dir ins Gesicht lache

Dienstag, 15. Mai 2012

Band am Horizont

Ich mag das rosa Band, das jemand an den Horizont gemalt hat. Weil man schon die Kraft der Winde spürt, den Regen bereits riecht und sieht, wie die Dunkelheit den Himmel nach und nach auffrisst. Das rosa Band lässt sich davon aber nicht einschüchtern, im Gegenteil. Der Maler holt seinen Pinsel erneut hervor und färbt den Fleck auf der Leinwand kräftiger. Um mich herum gedeien die Schatten, aber ich habe keine Angst, das rosa Band ist ja da. Nässe läuft über die Straße. Zuerst ganz schleichend und leise, dann mit kräftigen, prasselnden Schritten. Sie weicht meine Kleider ein und lässt mich gewaschene Luft atmen. Vergeblich sucht der Wind mit meinem nassen Haar zu spielen, er lässt mich bloß frieren. Träge schleppt sich die Finsternis vorwärts. Bald wird das Trampeln der Nässe alles sein was zu hören ist, bald wird nur mehr Kälte zu spüren sein.
 Aber ich habe keine Angst, denn das rosa Band ist ja noch da.

Montag, 14. Mai 2012

Rosa Zuckerwatte

Heute schnell, während ich Mathe-Nachhilfe gegeben habe, zusammengekrizelt ;) Meinem Nachhilfekind hat´s jedenfalls gefallen :D


Rosa Zuckerwatte

Wenn ich eine rosa Zuckerwatte wär,
Ja, das gefiele dir wohl sehr.
Säß süß und stumm auf dem Stab,
Welchen der Verkäufer in deine Hände gab.
Bräuchtest meine Widerworte nicht zu dulden,
Hätt´ ich dir nur süßen Geschmack zu schulden.
Trägest mich wohin du wolltest,
Müsstest dir nicht mehr sagen lassen, was du solltest,
Denn Zuckerwatten halten ja bekanntlich den Mund,
Sind nur da um stumm zu verschwinden im Schlund.
Wenn ich eine rosa Zuckerwatte wär,
Ja, dann widerspreche dir niemand mehr.

[S<3]

Warum?

Vergiss was war, vergiss was ist
Alles was du für mich warst, für mich bist.
Ich kann es nicht verstehen,
Warum lässt du mich hier stehen?
Warum tust du mir das an,
Wenn es doch nicht sein kann?
Warum wiegst du mich in Sicherheit,
Wenn es doch nicht entspricht der Richtigkeit?
Ich kann und will es nicht verstehen.
Diesmal bin ich es,
lass dich einfach stehen.

Geschrieben: September 2010

Lieb ich dich? - Ich weiß es nicht.

Werde ich bei dir sein, wenn die Sonne den Horizont küsst?
Werde ich bei dir sein, wenn der Schatten Einzug hält?
Ich weiß es nicht.

Siehst du mich, wenn ich zu dir aufblicke, um den Schmerz zu spüren, den die Fenster deiner Seele in mir hinterlassen?
Siehst du mich, wenn ich versuche dir nahe zu sein, um gleich darauf meine Hand zurückzuziehen?
Ich weiß es nicht.

Weißt du, dass ich die Qual der Melodien über mich ergehen lasse, um an dich zu denken?
Weißt du, dass du mir abgängig bist, du und nicht das, was du versuchst zu sein?
Ich weiß es nicht.

Du siehst mich ja doch nicht.
Du kannst ja nicht wissen.
Denn deine Ohren hören nicht mehr und deine Seele ist mir fern.
Lieb ich dich? Verdammt, ich weiß es nicht.


Geschrieben: August 2011