Samstag, 10. November 2012

Der Junge

Der Junge
(Antwort auf "Das Mädchen")

Als morgendliches Licht den Himmel erklomm,
da lief jener Junge sinnend,
seine Gedanken lieb und gar so fromm,
Poesie durch seine Adern rinnend.

Mit Sätzen mochte niemand festhalten,
wie zauberhaft verwoben seine Phantasie,
nur ihm alleine blieb es diese zu gestallten,
denn darüber ein Wort verlor er nie.

Eingetaucht in seineTräume lief er weit,
die Blätter unter seinen Füßen flüstern,
wie gern er sucht die stille Einsamkeit,
sein Herz erwartet diese Glück schon lüstern.

Der Wald führte ihn zu einer ruhigen Lichtung,
dort wo ein Mädchen sich ließ zur Ruhe nieder,
ganz plötzlich drehte sich des Windes Richtung,
und das Mädchen schlug auf die feinen Lieder.

Er trat zurück wie sie ihn gar verschreckte,
sie senkte schamhaft die blauen Augen,
ein Sonnenstrahl ihre blassen Wangen neckte,
die Vernunft sollte ihr nicht die Träume rauben.

Seltsam warm sein Herz begann zu schlagen,
er fasste sich Mut, setzt sich an der Lichtung Rand,
niemand wusste auch nur ein Wort zu sagen,
bis ganz unverhofft seine Hand die ihre fand.

Seltsame Vertrautheit nun an den Zweifeln nagte,
niemand wünschte sich mehr an andere Orte,
denn beide wussten sie um das Ungesagte,
dass sie waren Kinder der still geträumten Worte.

- Susi Meindl


...weil wir immer Kinder der Poesie sein werden.

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